Jura

Heute war wieder perfektes Timing gefragt. Mit tief hängenden Wolken und 18kn Wind direkt von vorne sind wir 2,5h vor Stömungswechsel gegen den Strom in Oban losgefahren. Pünktlich zum Stillwasser hatten wir den Leuchtturm Flatta querab.

Hier im Sound of Luing, welcher die inneren Hybriden vom Festland trennt, laufen bei Springzeit bis zu 7 kn Gezeitenstrom. Ab jetzt hatten wir mitlaufenden Strom, jedoch den Wind gegenan und durch den sehr unebenen Meeresgrund wurde es immer ungemütlicher. Wir entschlossen uns daher dagegen aufzukreuzen. Anfänglich noch stark gerefft, mit jeder Meile südlicher jedoch ließ der Wind nach. Nach 44 sm an unserem Tagesziel Craighouse auf Jura war der Wind dann fast weg, so dass wir die letzten 2 sm in die Bucht motoren mussten.

Für den Landgang musste zuerst das Dinghy aufgeblasen werden. Hier in Craighouse gibt es keinen Hafen, jedoch sind für uns Yachties 16 Visitormoorings ausgelegt. Wir haben dieses Angebot natürlich dankend angenommen und im Hotel Jura 10£ bezahlt.

Und weiter brauche ich wohl nichts mehr beschreiben.

Sláinte Mhath

Sláinte Mhath

Mit „sláinte mhath“ oder ausgesprochen „slan-ja va“, dem gällische Trinkspruch „zum Wohle“, beendeten wir unsere Whisky Tour in der Oban Distillery.

Ein ausführliches Tasting haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und unsere Bordbar ist jetzt um ein Fläschchen 14 jährigen Single Malt reicher.

Die Führung war sehr informativ und kurzweilig. Unser Guide konnte auf Nachfragen sehr kompetent und wenn notwendig in akzentfreiem Deutsch antworten.

Zuvor, solange es noch nicht geregnet hat, sind wir die Sehenswürdigkeiten von Oban abgelaufen. Unter Anderem den Mc Craig Tower.

Steil ging es von der Stadtmitte bergauf, dafür wird man mit einem phantastischen Ausblick über die Stadt belohnt.

Am Hafen besuchten wir den Markstand eines lokalen Fischers und haben uns leckere Muscheln gegönnt.

Für 3,95£ bekommt man hier eine ordentliche Portion, die uns zu Zweit locker ausreichte.

Die Rückfahrt mit unserer kleinen Marinafähre verlief dann wieder im gewohnten regnerischen schottischen Wetter.

Flip Flop Wetter

Flip Flop Wetter steht für die extremen Unterschiede im Wetter innerhalb kürzester Zeit. Der Begriff wurde laut unseres Schleusenwärters von der BBC als Beschreibung für das schottische Wetter kreiert. Wir sollten das heute live erleben dürfen. Nicht ein einzigstes Wölkchen trübt den Morgenhimmel.

Bereits eine Stunde später, nachdem wir die Seeschleuse Corpach verlassen hatten, setzte auch schon wieder der Regen ein. Wind gab es entweder keinen oder bis zu 4 Bft genau von vorne. Für uns bedeutete dies die gesamte Strecke unter Motor zu laufen.

Auf dem Weg nach Südwesten passierten wir einige Fischfarmen und konnten an den springenden Zuchtlachsen sehen dass die Becken gut gefüllt waren.

An unserem Tagesziel entschieden wir uns anstatt in die Stadtmarina Oban zu gehen für die Marina auf der Insel Kerrera. Sie liegt in der Bucht gegenüber und die Stadt Oban ist von hier in 10 Minuten kostenlos mit der Fähre erreichbar.

Das gute Wetter nutzten wir gleich aus und machten uns zu einer kleinen Wanderung über die Insel auf.

Zunächst hatten wir noch Bedenken zwischen den freilaufenden Tieren unseren Weg zur Farm fortzusetzen.

Doch diese Tiere waren alle so friedlich und glücklich, daß wir uns entschlossen unser heutiges Abendessen hier beim Farmer einzukaufen.

Im Farmerladen ist Selbstbedienung, alles was man einkauft trägt man in eine Liste ein und legt das Geld in die „Honesty Box“. Hier ist die Welt noch in Ordnung und Vertrauen wird groß geschrieben. Wir hatten uns darauf mit verschiedenen Käsesorten und 2 Ribeye Steaks eingedeckt.

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Zum Abschluß unserer kleinen Wanderung genoßen wir nochmal den grandiosen Ausblick oberhalb der Marina über die Bucht von Oban.