Tschüss Belfast

Mit dem Durchzug der Kaltfront heute Nacht kam neben Regen auch der Winddreher von Südwest auf West bis Nordwest. Nun stimmte zumindest die Richtung um nach Süden zu kommen. Bei Hochwasser meldeten wir uns bei der Harbour Control an und bekamen auch sofort die Freigabe für den Victoria Channel.

Im Gegensatz zu unserer Ankunft war heute wenig Schiffsverkehr und wir konnten ungehindert die 3 sm aus dem Hafen hinaus motoren. Danach reichte die gereffte Genua um mit 6kn bei achterlichem Wind dahinzugleiten.

Da das Wetter immer noch nicht stabil ist, und in kurzen Abständen die Schauerböen mit Regen und viel Wind durchziehen, gingen wir heute nur 11 sm bis Bangor an den südöstlichen Ausgang der Belfast Bucht. Von hier aus weden wir morgen früh vor Sonnenaufgang mit dem Ebbstrom nach Süden starten.

Bangor selbst zeigt sich mit viktorianischen Baustiel, zumindest in der ersten Häuserfront zum Hafen. Direkt dahinter findet man zahlreiche Pubs, dia alle gut gepflegt und durchweg gut besucht sind.

Und man glaubt es kaum, aber das Guinness schmeckt hier um ein Vielfaches besser. Das Einschenken wird ähnlich zelebriert, wie bei uns zuhause das Pils.

Weiterfahrt verschoben

Eigentlich sollte es heute weiter in Richtung Isle of Man gehen, doch die aktuelle Wetterlage ließ dies nicht zu. Gedanklich haben wir auch die Isle of Man schon aus dem Törnplan gestrichen, da die Wetterlage insgesamt hier keine große Besserung verspricht.

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Schnelle Reise

Um 6:20 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang, sind wir in Ballycastle gestartet. Der Halbwind mit 4-5 Beaufort brachte uns rasch zum Drumnakill Point. Hier war der Gezeitenstrom bereits auf seinem Höhepunkt und bescherte uns eine extrem raue aber schnelle Fahrt nach Südosten.

Trotz der kabbeligen See erreichten wir in der Spitze 11,8 kn über Grund, wovon mindestens 6kn dem Gezeitenstrom zuzuschreiben waren. Pünktlich wie angekündigt drehte der Wind ab 7 Uhr auf Nordwest 4 – 6 und in Böen auf 7 Beaufort auf und schob uns unaufhaltsam, selbst nachdem der Strom gekentert war, nach Süden.

Erst in der Bucht von Belfast ging der Wind auf 3Bft zurück und es zeigte sich immer öfter die Sonne. Die letzten 7 sm müssten wir nach Vorschrift unter Motor absolvieren, da in der engen gebaggerten Fahrrinne die Berufsschifffahrt absoluten Vorrang hat.

Der Lotsenvorgang für uns erfolgte über Funk durch die Belfast Harbour Control auf VHF Kanal 12. Für diverse An- und Ablegemanöver von Fähren und Containerschiffen wurden wir 3 mal zum Aufstoppen aufgefortert bzw. in einen Nebenarm des Hafens dirigiert.

Der schiffbaren Bereiche endet nahezu in der Stadtmitte von Belfast und hier haben wir in der Marina für die Sportboote nach 9,5 Stunden und 57 sm festgemacht. Mit dem Ausblick vom Cockpit auf das Titanic Museum ist auch schon klar, was wir morgen auf jeden Fall besuchen werden.