Monster von Nazaré

Vor der Küste von Nazaré lauern bei bestimmten Bedingungen Monsterwellen. Wir haben uns heute aufgemacht diese aus de Nähe zu beobachten.

Auf Grund dieses einzigartigen Naturphänomens vor Portugals Küste trifft sich jeden Winter hier die Weltelite im Tow-Surfen um die höchsten Wellen der Welt abzureiten.

Der beste Platz die Surfer in den Wellen zu beobachten ist die erhöhte Position vom Leuchtturm aus.

Da die Wellen sehr schnell sind, werden die Surfer mit ca. 80km/h vom Jetski in die Welle gezogen. Nach dem Ritt holt sie der selbe Jetski sofort wieder aus der Gefahrenzone. Hierfür hat das Team um den Surfer nur wenige Sekunden Zeit bevor die nächste brechende Welle anrollt.

Und manchmal war auch die Welle schneller als der Surfer, ging jedoch jedes Mal gut aus.

Im Leuchtturm ist ein kleines Museum untergebracht, wo neben den Surfboards in der Hall of Fame auch noch Bilder, Videos und Informationen zu den Monsterwellen gezeigt werden.

Das schwarze Mercedes Surfboard gehört Sebastian Steudtner. Er ist der einzige deutsche Tow-Surfer und zudem noch sehr erfolgreich. Neben zahlreichen Nominierungen gewann er 2010 als erster Europäer und 2015 zum zweiten mal den XXL Big Wave Award in der Kategorie Biggest Wave. Kein Wunder, dass er jetzt Nazaré zu seiner neuen Wahlheimat gemacht hat.

Für das Entstehen dieser Monsterwellen vor der Landspitze am Nordstrand sind mehrere Faktoren wichtig.

  1. Ein hoher Grundschwell aus West bis Nordwest, welcher über dem Tiefwassercanyon wegen des Geschwindigkeitsunterschiedes in der Richtung geändert wird.
  2. Die abrupte Tiefenänderung für die Wellen, welche aus dem Canyon kommen.
  3. Unterschiedliche Geschwindigkeit der Wellen über dem Schelf und der Wellen aus dem Canyon.
  4. Eine nördliche Strömung in der Südbucht von Nazaré, welche dann eine zusätzliche Barriere für die Wellen bildet.

Alle Faktoren zusammen mit einer positiven Überlagerung können dann die Wellen bis auf 30m anwachsen lassen.

Heute waren die Wellen zwar nicht 30m hoch, trotzdem wollten wir mit Kirke da nicht hineingeraten.