Crique Canard und Crique Coswin

Unheimliche Geräusche bei noch stockdunkler Nacht. Eine Stunde vor Sonnenaufgang erwachte langsam der Dschungel.

Die Brüllaffen waren die Ersten. Wenn auch weit entfernt, so waren ihre Rufe doch so laut vernehmbar, wie startende Düsenjäger.
Danach stimmten die verschiedenen Vögel, einer nach dem anderen, zum Morgengezwitscher an. Es gab auch kräftiges Gekreische von Amazonen. Durch Zufall konnten wir diese kleinen grünen Zwergaras mit dem Fernglas ausmachen. Leider waren sie zu weit entfernt, um sie fotografieren zu können. Eine Stunde nach Sonnenaufgang verstummte der Regenwald wieder, nur ein paar vereinzelte Grillen waren noch zu hören.
Kurz vor 9 Uhr lichteten wir den Anker und machten uns zum einzigen Hindernis im Crique Canard auf. Wir überfuhren die Flachstelle bei aktueller Tide von +2 m und hatten trotzdem nur 1,5 m unter dem Kiel. Bei Niedrigwasser wäre das extrem knapp geworden. Nach wenigen Seemeilen erreichten wir die Gabelung zum Crique Coswin, dem wir noch etwas stromaufwärts folgten. Bei einer Flachstelle mit 8m Tiefe ließen wir den Anker für heute fallen. Doch erst beim zweiten Anlauf waren wir zufrieden. Direkt auf der Flachstelle gab es nur eine dünne Lehmschicht auf felsigem Grund.
Am späten Nachmittag unternahmen wir mit dem Dinghy einen Ausflug in den Crique Pagaie. Bei Niedrigwasser konnten wir die üppigen Wurzeln der Mangroven bestaunen. Obwohl die Moskitostunde noch nicht begonnen hatte, trafen wir in dem kleinen Nebenarm auf etliches blutdurstiges Fluggetier. Außer ein paar kleineren Vögeln , Krebsen und grossen Fischen waren keine anderen Tiere unterwegs, oder wir haben die Tarnungskünstler nicht entdeckt.