Atlantiküberquerung Tag 15

Der 15. Tag begann mit absoluter Windstille. Wir schaukeln in den alten Wellen so heftig, dass wir die zur Stütze gedachten Segel wieder wegnahmen. Das Schlagen der Segel kann nicht gut sein für das Material.

Als nächstes bauten wir unseren Whisker Pole an Backbord wieder auf. Auf einem rollenenden und tanzenden Boot war das, auch zu zweit, eine sehr anstrengende Arbeit.

Bis 18:00 GMT trieben wir so mit einem kleinen Stück des Vorsegels in unsere Zielrichtung nach Westen. Und dann kam er wieder, wenn auch mit 8 kn schwach, der Nordost Passat.

Nachdem alle Segel wieder voll im Wind standen, machten wir immerhin wieder eine Geschwindigkeit von 3Kn aufs Ziel.
Die Angel schleppte ich auch hinterher, aber erst als ich sie gerade in der Dämmerung einholen wollte, kam der Biss. Es ging alles sehr schnell, die Angelschnur rauschte mit höllischer Geschwindigkeit aus. Ich zog langsam die Bremse an, jedoch der Fisch zog weiter Schnur aus, einzig die Rute bog sich mehr und mehr mit dem steigenden Bremsdruck. Das musste ein gewaltiger Brocken sein, zuviel für mein Equipment, denn jetzt kam der Abriss der 25kg monofilen Angelschnur. Gewusst hätten wir schon gerne, was da auf unseren kleinen Köder gegangen war.
Die Nacht verlief ruhig und trocken, und wir kamen kontinuierlich voran.

Ab dem Morgengrauen überholten uns 4 Regenzellen, die auch auf dem Radarbild eindeutig zu erkennen waren. Den Wind erhöhten sie dabei nur minimal, jedoch die Wassermassen, die sie in den 5 Minuten des Durchgangs fallen ließen, konnten sich sehen lassen.
Da die Wetterdaten, hier in den Kalmen, nicht so richtig verlässlich zu sein scheinen, laufen wir möglichst Kurs direkt aufs Ziel. Eine Ankunft morgen Nachmittag könnte möglich sein.

Nautische Daten vom 20. Mai, 12 GMT
05° 35,2′ N – 050° 39,9′ W
Zurückgelegte Strecke: 1864 nm
Entfernung zum Ziel: 117,5 nm
ETMAL: 78 nm
ETA 21.5. nachmittags

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