Weg am Sklavenkanal

Unsere heutige Wanderung führte zum Canal de Beauregard. Er wird auch Sklavenkanal genannt, da er im 18. Jahrhundert von Sklavenhand gebaut wurde.

Der Weg zum Sklavenkanal führte uns auf einer Nebenstraße 4 km landeinwärts. Je höher wir kamen, umso besser wurde die Aussicht über die Bucht von Saint-Pierre und den 1397m hohen und fast immer in Wolken gehüllten Vulkan Mont Pelé. Bei einem Ausbruch im Jahr 1902 hatte er mit einem pyroklastischen Strom alles Leben der damaligen Hauptstadt Saint-Pierre ausgelöscht.

Durch ein Loch im Bauzaun gelangten wir auf den Bewässerungskanal, der wegen Reparaturarbeiten gesperrt war.

Der Kanal wurde 1760 erbaut um die Rumdestillerien von Saint-Pierre und La Carbet mit Wasser zu versorgen, und erinnerte uns an die Levadas auf Madeira.

Zunächst verlief er noch an einem mässig geneigten Hang, ging aber nach wenigen hundert Metern in sehr steiles Gelände über.

Wer nicht absolut schwindelfrei und trittsicher ist, sollte sich von dieser Wanderung fernhalten.

Je tiefer wir in das Tal hineinkamen, umso üppiger wurde die Vegetation.

Auf einer Distanz von 4 km gingen wir auf der 30-40 cm breiten Mauer des Kanals. Leider hatte das Restaurant am Ende des Kanals geschlossen, da aufgrund der Wegsperrung auch keine Gäste erwartet wurden. So gingen wir nach kurzer Rast denselben Weg wieder zurück.

Es war auf jeden Fall eine sehr interessante Wanderung und anhand des Videos kann man sich vielleicht den Charakter der Tour besser vorstellen.

Am frühen Nachmittag waren wir wieder zurück in Saint-Pierre und nutzten nochmal die Möglichkeit ein paar Besorgungen zu machen.

Die Zollformularitäten werden hier in Martinique ganz unkompliziert abgewickelt. In der Bar und Restaurant L‘ Alsace a Kay gibt man alle Daten in einen Computer ein, druckt das Ein-/Ausreiseformular aus und der Wirt, als Beauftragter des Zolls, bestätigt mit Stempel und Unterschrift. Das Beste daran ist, dass man so nebenbei noch ein kühles, frischgezapftes Bier genießen kann.

Nun stand der morgigen Weiterfahrt nach Dominica nichts mehr im Weg.