Fête Patronale

Direkt am Ufer des Maroniflusses wurde in den letzten 5 Tagen, oder besser gesagt 5 Nächten, das alljährliche Stadtfest abgehalten.

Bereits Tage zuvor wurde mit den Vorbereitungen zum Fest begonnen. Selbst bei größter Mittagshitze bekam der Place de la Republic, der das Zentrum des Festes war, einen neuen Farbanstrich.

Auf den Grünflächen entlang des Flussufers wurden große Pavillions aufgestellt. Ohne diese Schattenspender wäre ein Festbetrieb am Tage nicht vorstellbar.

Auf der Edith Cavell, dem Wrack bei unserem Mooringfeld, wurde über Tage hinweg mit der Kettensäge ein Startplatz für das Feuerwerk freigelegt.

Auf dem Festgelände, auf und rund um den Place de la Republic war tagsüber, abgesehen von einigen Imbissbuden, wenig los.

Nach Sonnenuntergang jedoch erwachte die Stadt. Bereits auf den Zufahrtswegen zum Festplatz bauten Einheimische etliche kleine Verkaufstände auf.

Zutritt zum Festgelände gab es erst nach einer gründlichen Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Egal wie lange die Schlange der Besucher war, jeder wurde einer Taschenkontrolle, einem Metallscan und einer Abtastung unterzogen.

Für die Verpflegung war durch Buden rund um den Festplatz herum gut gesorgt.

Natürlich durfte jeglicher Kitsch, vom blinkenden Zauberstab bis zum Leuchtschwert für die Kinder, nicht fehlen. Es scheint, durch die vielen Kinder hier, ein riesiger Markt dafür zu bestehen.

Dementsprechend war auch der Andrang vor dem Kinderkarusell.

Und so sah der Place de la Republic am Abend vor der Wahl zur Miss Saint Laurent du Maroni aus. Da alle Tische zu astronomischen Preisen reserviert waren, blieben wir nur zum Vorprogramm.

Hier wurden einige Showeinlagen indigener Gruppen vorgeführt.

Auch wegen der immensen Lautstärke vor der Haupttribühne gingen wir wieder in den Außenbereich des Festplatzes. Einen ganzen Abend kann man hier nur mit Ohrschützern aushalten.

Hier trainiert der Nachwuchs schon mal für die nächsten Wahlen. Ein Selfie davon ist natürlich ein Muss.

Samstag Nacht um 2 Uhr, nach Abschluss der Misswahl, konnten wir das Feuerwerk direkt von unserem Mooringplatz aus genießen. Nach einer Dauer von 20 Minuten und einer Unmenge an Rauch, der Gott sei Dank, nicht über uns hinwegzog, konnten wir selbst die sonst hellen Lichter von Suriname nicht mehr erkennen.

Jede Nacht bis mindestens 5 Uhr, je nach Feierlaune der Besucher, meist jedoch bis kurz vor Sonnenaufgang, war dann Diskozeit. Die Lautstärke war selbst an Bord so hoch, dass wir kein eigenes Radio mehr gebraucht haben. Manchmal waren selbst die Bässe als Vibrationen an Deck spürbar. Unvorstellbar, wie das direkt vor Ort wirken mochte. Wir freuen uns nun wieder auf die kommenden ruhigen Nächte.