Reparaturarbeiten

Bereits seit der Ankunft in Französisch Guyana gab es ein paar kleinere Schäden, die ich jetzt endlich instandsetzen konnte. Einer war das Scharnier unseres ausstellbaren Cockpitfensters, das sich aufgrund der Schwergängigkeit vom Fensterrahmen gelöst hatte.

Die einfache Reparatur zog sich nun trotzdem fast 4 Wochen hin, da ich mir zuerst mit Bordmitteln einen Adapter anfertigen musste, um mit meiner großen Nietzange eine 4mm Hohlniete in einem Sackloch anzubringen.

Die Verbindung wurde zunächst mittels Klebung hergestellt, wobei die lose eingesetzten Nieten der Zentrierung dienten. Nach eintägiger Aushärtezeit des Zweikomponenten Metallklebers, in der mit Schur und Kabelbinder hergestellten Spannvorrichtung, war bereits eine bombenfeste Verbindung vorhanden. Die Nieten waren danach in wenigen Sekunden gesetzt.

Nun erfreuen wir uns wieder an unserem ausstellbaren Frontfenster. Der zusätzliche Luftzug durch das Cockpit ist bei den tropischen Bedingungen ein wahrer Genuß.

Ein weiteres Problem war, dass sich die Kunststoffgleitringe der Windfahnensteuerung zur Lenkungsübertragung auf das Hauptruder bei der letzten Fahrt zum Maroni River zerlegt hatten. Sie waren nach 35 Jahren scheinbar etwas altersschwach und spröde geworden. Die Frage war jetzt nur, wo sollte ich so alte Ersatzteile herbekommen? Da fiel mir ein, dass ein befreundeter Segler, den wir auf den Kapverden kennengelernt hatten, und der zur Zeit in Kourou vor Anker liegt, einen 3D-Drucker an Bord hat.

Nach Kontaktaufnahme sagte er sofort zu, mir die benötigten Teile anzufertigen. Nach Vermessung und Zeichnungserstellung konnte er mit dem Probedruck beginnen.

Wegen des Schrumpfungsprozesses des bei 200°C gedruckten PLA Kunststoffes, waren vor dem Ersatzeildruck mit einem Probestück noch geringfügige Korrekturen für die exakte Maßhaltigkeit notwendig.

Beim Ariane 5 Start trafen wir uns, und ich konnte die gedruckten Ersatzteile in Empfang nehmen.

Nochmals besten Dank an Kris und Reka. Die Teile haben ohne Nacharbeit auf Anhieb gepasst und wir können wieder ohne elektrischen Energieaufwand unseren Kurs beim Segeln halten.