Windig

Dorian, der Ex-Hurikan, schickt seine Vorboten voraus. Heute Nacht hatte es begonnen, zunächst nur mit Regen und leichtem Schwell und ab dem Vormittag kam dann der Wind.

Der Hafenmeister hatte jedoch zuvor jede Yacht im Mooringfeld einzeln kontrolliert ob die Leinenbefestigung an den Bojen in Ordnung ist und gegen Durchscheuern geschützt ist.

Gegen Mittag hat es etwas aufgeklart, bläst jedoch mit Windstärke 7 aus NNW und auch Kirke zerrt und ruckt recht heftig an ihrer Boje.

Überfahrt

Der anfänglich gute Wind brachte uns schnell voran. Jedoch ab Mittag passte die Windstärke nicht mehr zum Seegang, zumal der Wind jetzt direkt von hinten kam. Es gab keinen Kurs, bei welchem wir einigermaßen Fahrt aufs Ziel machen konnten, ohne dass die Segel in den Wellenbewegungen materialverschleißend schlugen. Also fuhren wir unter Motor mit weggerollter Genua und das Groß mit der Baumbremse gesichert zur Unterstützung weiter. An diesem Zustand änderte sich bis zu den Isles of Scilly nichts mehr, nur der Wind wurde immer schwächer.

Zur Abwechslung und der Freude der 1. Mate, hatten wir fast durchgehend Delphinbegleitung. Auch in der Nacht, die inzwischen schon gefühlt sehr lange dauert, waren die Delphine durch an ihren Atemgeräuschen und Sprünge klar identifizierbar.

Die Stimmungen bei Sonnenunter- wie auch Sonnenaufgang waren fantastisch.

Bereits am frühen Morgen erreichten wir die Einfahrt in das kleine Archipel aus Felsen und Sandstränden. Da wir uns nun bereits südlich des 50 ten Breitengrades befinden, haben sich die Temperaturen zum positiven verändert. Hier bei den Isles of Scilly hat das Wasser immerhin schon 17 °C und die Lufttemperatur lag bereits kurz nach Sonnenaufgang bei 18 °C. Das waren die bisherigen Höchstwerte an einem schönen Tag.

Auf St. Mary angekommen machten wir gleich im Mooringfeld fest, wo uns umgehend die hiesigen Haustiere, zwei schwarze Schwäne, besuchten.

Letzte Station in Irland

Um 10 Uhr sind wir zu unserer letzten Etappe in Irland aufgebrochen. Der sehr böige Wind machte uns die Wahl der Segel sehr schwer. Innerhalb von Sekunden drehte der Wind von 10kn auf 25kn auf und auch wieder ab. Erst ab Mittag, mit dem Durchzug der Front stellte sich konstanter Wind mit 20 – 24kn ein. Gut gerefft machten wir trotz 2 kn Gegenstrom kräftig Fahrt über Grund.

Um 18 Uhr fiel der Anker in der Wexford Or North Bay auf sandigen Grund, was guten Halt verspricht. Die Sonne zeigte sich spät aber pünktlich zur Ankunft am Ankerplatz und soll uns wohl auch morgen hold sein wenn wir den Absprung Richtung Scilly Isles wagen.

Weiter

Nachdem sich das Wetter heute Nacht etwas beruhigt hatte sind wir aufgebrochen um wieder ein paar Meilen nach Süden gut zu machen.

Bei 5-6 Bft. Westwind machten wir unter gereffter Genua mit bis zu 8 kn Fahrt durchs Wasser. Der Flutstrom, welcher mit 2-3 kn entgegenkam, stellte uns dabei sehr interessante Wellenformationen in den Weg.

In der Wicklow Bay ließen wir den Anker fallen um den für heute Nacht angekündigten Starkwind mit 30kn aus Südwest abzuwettern.

aufgenommen von SY-Desiderata