Putz- und Flickstunde

Wir haben seit gestern Mittag kontinuierlich „Motregen“, das ist das niederländische Wort für Nieselregen. Das hatte jedoch auch etwas Gutes, ich habe nun nach langer Zeit heute morgen die Stelle der Leckage, hinterer backbordseitiger Decksablauf,  gefunden. Da wir nicht gesegelt waren konnte das Wasser nur vom Deck her kommen.  In einer kurzen Regenpause alles ausgebaut, gereinigt, mit Heißluftföhn getrocknet und dann in Sika neu eingebettet. Jetzt muss ich nur noch die richtigen Messingschrauben beschaffen und gegen die provisorischen Edelstahlschrauben austauschen dann ist wieder eine Baustelle geschlossen.

Faulenzen

Nach ein paar kurzen Regenschauern heute Morgen hat sich der Himmel geputzt und von seiner sonnigen Seite gezeigt. Wir haben den Tag zum Lesen und Nichtstun genutzt und blieben einen weiteren Tag am Ankerplatz. Andere Boote kommen und gehen, jetzt zur blauen Stunde sind nur noch 2 weitere Yachten hier.

Liegen vor Pampus

Die Bedeutung des holländischen Sprichwortes „Liegen vor Pampus“ ist eigentlich „volltrunken und handlungsunfähig“ und kommt aus der Zeit als das Ijsselmeer noch ein Wattenmeer war. Hier mussten die VOC-Schiffe auf Leichterung warten um dann weiter bis Amsterdam fahren zu können. Die VOC versorgte hier die Seleute nicht ohne Hintergedanken mit Wein, Rum und Frauen um sie dann für weitere Seefahrten anzuheuern.
Wir haben heute nachmittag vor der Insel Pampus geankert und sind mit dem Beiboot an Land gegangen. Hier befinden sich heute noch die restaurierten Überreste eines der 42 Forts und Batterien rund um Amsterdam, das sogar als UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Errichtet wurde die Festung vor 1900 und war für ca. 200 Soldaten ausgelegt, die hier ihren Dienst taten.
Nach einer 2 stündigen Besichtigung gingen wir wieder ankerauf und haben uns am östlichen Ende von Flevoland in ein geschützen Bereich (Fluchthafen) zum Ankern verlegt. Der Wind hat inzwischen auf 5 Bft aus Nordwest zugelegt. Er soll jedoch in der Nacht auf 3-4 Bft abnehmen und auf West drehen. Das Wasser im Fluchthafen ist spiegelglatt und man glaubt es kaum, die Sonne scheint und es ist angenehm warm.

Zurück

Wir hatten gestern eine schnelle Reise über die Nordsee. Am Nachmittag zog sich der Himmel zu und ließ ein seinem Südwester mit 6 Bft freien Lauf. Nur noch mit Großsegel, dafür ungerefft liefen wir ständig über 7 kn durchs Wasser. Um 0100 MESZ waren wir dann in der Seeschleuse Ijmuiden und über 18 Stunden Passagezeit können wir uns wirklich nicht beschweren.

Hinter der Schleuse war der starke Wind wie abgeschnitten, jedoch die Richtung stimmte und wir konnten auf dem Nordseekanal mit einer Geschwindigkeit von 2-3 kn in Richtung Amsterdam segeln.  Amsterdam erwartete uns dann im Morgengrauen mit Regen und einer ungeplanten Wartezeit von 4 Stunden an der Schellingwouder Brücke die wegen einem technischen Defekt erst um 1000 MESZ geöffnet wird.

Da in der Nacht unsere Starterbatterie den Geist aufgegeben hat sind wir direkt zurück nach Katwoude. Hier ist es mir noch gelungen vor dem Wochenende eine neue Starterbatterie beim KFZ Zubehörhandel zu beschaffen. Damit seht morgen dem erneuten Losziehen auf Ijssel- und Markermeer nichts mehr im Weg.

Halbweg nach Holland

Seit 1600 MESZ sind wir wieder in niederländischen Hoheitsgewässern. Die Uhren wurden um 1 Stunde vorgestellt und die holländische Gastlandflagge gesetzt. Nachdem wir heute morgen bei Regen in Lowestoft gestartet sind hat sich seit 2 Stunden der Himmel geputz und es scheint die Sonne. Es wird auch merklich wärmer. Im Moment bläst es noch mit 4-5 Bft aus Südwest und hat ca. 1-2m Welle. Gegen Abend soll es noch etwas zulegen um dann wahrscheinlich kurz vor dem Ziel auf Nordwest zu drehen und dann eher schwachwindig zu werden. Wir werden ja sehen.