Weiter geht es

Schären wohin man schaut. Die Norweger bauen zudem noch auf fast jeden Steinhaufen ein Haus und nutzen diese als Sommerresidenz.

Das Segel ist hier wirklich eine Herausforderung, überall gibt es Felsen über oder knapp unter Wasser. Dafür gibt es so gut wie keinen Seegang, wenn da nicht die Motorbootfahrer wären. Ganz besonders heute sind sie lästig, da der Wind nur mit 0-2 Bft. weht. Jede Welle macht dann die mühsam gewonnene Fahrt durchs Wasser sofort wieder kaputt. Ab Port Portor, unserem eigentlichen Tagesziel, ist der Wind dann auch ganz weg und die Bucht von Portor mit anderen Seglern bereits zur Mittagszeit voll belegt. Also geht es unter Motor noch 6 Seemeilen weiter bis zum Osterfjorden.

Hier haben wir auch sofort einen geeigneten Ankerplatz gefunden. Zum Wetter, die Sonne hat sich heute den ganzen Tag nicht blicken lassen, jedoch durch die Windstille ist es mit 20 Grad angenehm warm.

Wandern auf Häoya

Bei bestem Wetter und den versprochenen 24 Grad haben wir uns zu einer kleinen Wanderung auf der kleinen Insel Häoya aufgemacht. Hier sind wir gestern mit unserer Kirke in der Skolebukta oder auch Vervebukta vor Anker gegangen. Über einen Trampelpfad stetig bergauf ging es an einem Bachlauf entlang mit rundum dichtem Bewuchs zur Inselmitte.

Die üppige Vegitation hier ist aber auch kein Wunder, denn an Wassernot wird hier nicht gelitten, ja sogar mitten in der Insel gab es einen ziemlich großen See.

Dicht bewachsen mit Seerosen, das hätten wir hier nicht erwartet. Weiter ging es immer bergauf zum Storefjell, jedoch kurz vor dem Gipfel haben wir abgebrochen. Die letzten Meter durch die Felsen wurden immer steiler und durch die Feuchtigkeit des gestrigen Regens waren die Felsen immernoch extrem rutschig. Wir haben sicherlich nichts verpasst, da der Gipfel völlig bewaldet ist und somit auch nicht mehr Aussicht bietet.

Die letzten Meter im Wald zu unserer Bucht hinab verfolgten uns nun auch noch die kleinen blutsaugenden Fliegen. Die haben wir wohl durch unseren Schweiß angelockt, der in dieser feuchtwarmen Luft des Waldes unvermeidbar war. Am Wssser ist der Spuk dann sofort vorbei.

Zurück am Boot genießen wir nun an Deck liegend den Nachmittag. Es ist hier tatsächlich der Sommer eingekehrt.

Vervebukta

Heute morgen um 9 Uhr sind wir wieder aufgebrochen. In der geschützten Bucht von Stavern war es noch ruhig mit teilweise Sonnenschein. Doch außerhalb mussten wir dann gegen den Südwestwind mit 18 kn aufkreuzen bis der Winkel wieder passte um in den Langesund Fjord einzulaufen.

Sofort nahmen die Wellen ab, die draußen doch ca. 1,5m hoch waren, und der Wind ging auf gemütliche 2-3Bft. zurück. Die Ankerbucht mit dem Namen Vervebukta (Gewinnerbucht), welche wir uns ausgesucht hatten, liegt an der Nordseite der Insel Häoya und ist bei dem SW Wind total geschützt.

Da die Bucht eine recht hohe Wassertiefe hat, konnten wir sehr weit hineinfahren. Um am Ende der Bucht den Schwoibereich von Kirke möglichst klein zu halten habe ich zusätzlich zu unserem Buganker noch eine Landleine ausgebracht. Der Buganker liegt auf 7m Wassertiefe mit 20m Kette und mit dem Heck sind wir ca. 15m vom Land entfernt.

Nun nach getaner Arbeit haben wir uns einen leckeren Schockoladekuchen mit frischen norwegischen Kirschen gegönnt.

Der Wetterbericht sollte heute auch wieder Recht behalten und pünktlich um 16 Uhr setzte der Landregen bei 16 Grad ein. Kaum zu glauben dass es morgen sonnig und heiß (24-25 °C) werden soll.

Stavern

Der heftige Regen hatte heute morgen gegen 9 Uhr nachgelassen und ging ab Mittag in vereinzelte Nieselschauer über. Das war die Zeit als wir uns auf Erkundungstour aufgemacht hatten.

Zunächst am Ufer entlang zur Fredriksvern Verft, welche im Jahr 1750 gebaut wurde. Sie war damals die Hauptstation der Marine und die größte Werft des Landes.

Heute befinden sich in den Hallen eine Kunstgallerie an der Anderen.

Weiter ging unser Weg zu den Minnehallen. Dies ist eine Gedenkstätte für die gefallen Seeleute der Handelsmarine im 2. Weltkrieg.

Die Namen der insgesamt 8512 Gefallenen sind in 36 Kupferplatten eingraviert und in 4 Gedenkbüchern eingetragen.

Als nächste Attraktion steuerten wir das Sondre Blokkhus an, welches hoch über der Stadt Stavern thront. Was der Zweck oder Sinn hinter diesem Gebäude ist hat sich uns jedoch nicht erschlossen, da es geschlossen war und es auch keine Informationtafel gab.

Der Rundumblick war jedoch den steilen Anstieg wert. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der Fredrikskirche vorbei.

Die Farbenpracht trotz des grauen Himmels hier in Norwegen ist schon phänomenal. Anschließend ging es durch die „Shopping Meile“ von Stavern zurück zum Hafen.

Hier in Norwegen haben alle Geschäfte auch am Sonntag geöffnet, der Supermarkt im Sommer sogar bis 21 Uhr. Nach ca. 10km und etlichen Höhenmetern waren wir dann wieder ganz froh unsere Füße an Bord auszuruhen.

Oslofjord

Heute haben wir den Oslofjord gequert. Der erste Leuchtturm „Tristeinen“ leitete uns den Weg in die Schären von Südnorwegen. Wie man am Bild erkennen kann zeigt die Bewölkung eine aufkommende Warmfront an, die wohl Regen bringen wird.

Bereits früher als erwartet setzte dann ab 15:30 MESZ leichter Regen ein. Unser Liegeplatz im Hafen von Stavern ist im Päckchen in 3. Reihe. Hat auch etwas Gutes, denn dann kommt meist kein weiterer mehr neben uns und trampelt übers Deck um an Land zu kommen.

Hier scheinen die Häfen nicht ganz so voll zu sein wie in den schwedischen Westschären. Morgen werden wir uns hier das kleine Stadtchen Mal etwas genauer ansehen, heute hat es nur noch zum Bankautomat und in den Supermarkt gereicht.

Erster Eindruck: die Preise sind doch etwas sportlicher als bei uns und liegen gefühlt etwas über den Preisen in Schweden.