Ein Monat in der Shelter Bay Marina

Nun ist bereits ein Monat vergangen, seit wir in der Shelter Bay Marina angekommen sind. Die Zeit verging wie im Flug – es gab jedoch auch einiges zu tun, bevor wir unseren Heimaturlaub antreten konnten.

Nach einer groben Planung der anstehenden Arbeiten buchten wir zunächst unseren Flug nach Deutschland für Anfang Juni. Anschließend reservierten wir einen Termin zum Auskranen, sodass uns zwei Wochen Zeit blieben, um notwendige Reparaturen am Unterwasserschiff durchzuführen und Kirke für den längeren Aufenthalt an Land bis November vorzubereiten.

Einer der größten Vorteile der Shelter Bay Marina ist der Shuttlebus, der zweimal täglich zum Einkaufszentrum Quatro Altos in Colón fährt. Zwar ist der Service inzwischen nicht mehr kostenlos, doch für 1,50 US-Dollar kann man die Strecke mit dem Taxi nicht annähernd günstig zurücklegen. Der Fahrer, Mister Ranger, setzt jeden Fahrgast an der gewünschten Stelle in Colón ab, die Rückfahrt erfolgt jedoch immer von Quatro Altos.

Auch das Einklarieren verläuft hier unkompliziert. Zuerst meldet man sich beim Port Captain in Colón Downtown. Dort erhält man nach etwa drei Werktagen das ein Jahr gültige Cruising Permit für die panamaischen Gewässer. Anschließend stempelt die Einwanderungsbehörde – die praktischerweise direkt in der Marina ansässig ist – die Pässe für einen Aufenthalt von 90 Tagen.

Colón Downtown selbst ist wenig ansprechend: Viele Gebäude sind verfallen, und überall liegt Müll. Die Menschen hingegen begegneten uns durchweg freundlich, und wir fühlten uns nie unsicher – auch wenn wir nach Einbruch der Dunkelheit hier lieber nicht mehr unterwegs sein wollten.

Einen krassen Kontrast dazu bildet das Einkaufszentrum Quatro Altos. Im Supermarkt Rey findet man – wie in einem großen europäischen Discounter – nahezu alles. Auch die umliegenden Geschäfte sind gut sortiert.

Die Zeit verging schnell, auch wenn nicht immer die Sonne schien. Inzwischen hat in Panama die Regenzeit begonnen, und sonnige Tage wurden seltener. Auch wenn es regnet, bleibt es trotzdem um die 30 °C warm. Die Luftfeuchtigkeit liegt während und nach dem Regen bei über 80 % – jede Aktivität wird dadurch zur Herausforderung. Zum Glück funktioniert unsere Klimaanlage, die wir vor zwei Jahren hier in der Shelter Bay Marina erstanden haben, noch bestens. So lässt es sich zumindest an Regentagen unter Deck aushalten.

Eine willkommene Abwechslung ist der sonntägliche, von Seglern organisierte Grillabend. Jeder bringt sein Grillgut, Getränke und eine Beilage für alle mit. Ein Freiwilliger heizt dafür schon am späten Nachmittag den großen Grill der Marina an.

Da sich in der Marina neben vielen Dauerliegern auch ständig neue Durchgangsboote einfinden, lernten wir bisher jede Woche neue Segler aus aller Welt kennen.

Zurück zu den Bootsarbeiten: Der Wassermacher ist konserviert, alle Filter wurden ausgetauscht und sind bereit für den Einsatz in der nächsten Saison. Unsere Segel wurden vom Segelmacher geprüft und teilweise nachgenäht. Das Bimini erforderte etwas mehr Aufwand: Neben neuen Nähten ließen wir es rundum mit griffigem Material verstärken.

Obwohl unser PVC-Dinghy mit dem stolzen Alter von 10 Jahren noch dicht ist, machten wir uns hier in Panama auf die Suche nach einem neuen Dinghy. In der 90 km entfernten Panamarina wurden wir schließlich fündig – ein tagesfüllender Ausflug per Taxi hin und per Pickup-Truck zurück.

Das neue Dinghy besteht aus hitze- und UV-beständigem Hypalon, hat größere Wülste und eine harte Rumpfschale. Es sollte den tropischen Bedingungen gut standhalten. Der einzige Nachteil: Wegen des festen Bodens können wir es nicht mehr kompakt verstauen und müssen es ab jetzt aufgeblasen auf dem Vorschiff transportieren.

Am 15. Mai war es dann soweit: Kirke wurde ausgekrant und per Hochdruckreiniger gründlich gesäubert, bis auch die letzten kleinen Muscheln abgefallen waren.

Nach dem Umsetzen auf einen Trailer wurde das Boot zur Werft transportiert und dort für die kommenden zwei Wochen sicher aufgebockt.

Jetzt konnten wir die Kielsohle inspizieren, die beim Schrägziehen in der flachen Mündung des Río Dulce abgeschabt worden war. Noch am selben Tag begann ein Werftarbeiter mit den Reparaturen: Abschleifen, mit Epoxid-Spachtel glätten. In den folgenden Tagen wurde die Fläche grundiert, erneut geschliffen und anschließend mit sechs Schichten Coppercoat versehen.

Zum Glück hatten wir zumindest tagsüber einige regenfreie Tage, sodass nach einer Woche und dem Umsetzen der Stützen auch die zweite Kielhälfte bearbeitet werden konnte.

Für unsere lange Abwesenheit bis Oktober ließen wir eine komplette Kunststoffüberdachung anbringen, um unser Teakdeck vor Regen und Sonne zu schützen.

Da wir wetterbedingt sehr gut im Zeitplan lagen, reinigten, polierten und wachsten wir gleich noch den gesamten Rumpf. So bleibt uns diese Arbeit bei der Rückkehr erspart.

Natürlich haben wir uns nicht überarbeitet – es blieb immer genügend Zeit, um uns bei der Happy Hour am Marina-Pool von den Strapazen des Tages zu erholen.

3 Gedanken zu „Ein Monat in der Shelter Bay Marina“

  1. Schön,das heißt ihr seid bis Oktober in D 😃 dann freue ich mich heute schon euch mal wiederzusehen !!! Liebe Grüssle aus Südfrankreich Karin und Frank 🌞👍🥂🥂🥂

  2. Nach soviel Arbeit habt ihr euch den Heimaturlaub verdient. Wir freuen uns euch wieder zu Hause. Grüße aus Sillenbuch

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