Wattenmeer

07:45 MESZ Wir laufen pünklich aus. Das Wetter ist mit einer geschlossenen Wolkendecke nicht so gut wie gestern, soll sich jedoch im Laufe des Tages noch bessern.

Bei annähernd Flaute laufen wir unter Motor mit 7kn über Grund Dank Gezeitenstrom durch das Wattenmeer. Zumindest regnet es nicht wie angekündigt.

Da es auf das Niedrigwasser zugeht fallen bereits einige Sandbänke trocken und die ersten Robben kommen um sich auszuruhen.

09:30 MESZ Nach 12 sm laufen wir in Oudeschild ein. Hier ist selbst der Stadthafen fast leer und in der Marina liegen mit uns nur 9 Segler. Unglaublich wenn man diesen Hafen aus der Ferienzeit im August kennt.

Nachmittags hat sich dann das Wetter gebessert und die Sonne kommt immer wieder durch. Wir sind mir den Bordfahrrädern zur Brauerei Texel gefahren und genießen das ein oder andere Bier der Brauerei.

Der Tag verabschiedet sich nun von seiner besten Seite, strahlend blauer Himmel und laue Tempetaturen und der Hafen ist immernoch fast leer.

Der Plan für morgen: Mit der Flut am Nachmittag nach Kornwerderzand und Ankern in der Bucht vor Makkum.

TTT

0730 MESZ und noch ist die Sonne nicht aufgegangen, die Vorbereitungen zum Start des TTT (Traditioneller Texel Törn) sind jedoch in vollem Gange. Ziel ist es um 0900 MESZ auszulaufen.

0900 MESZ Wir starten pünktlich bei wechselnd bewölktem Himmel. Der Wind ist noch lau mit 2Bft, vorhergesagt sind 3-4 Bft. Die Luft- und Wassertemperatur liegt bei 12Grad, was uns in der Sonne sogar warm erscheint.

10:45 MESZ Der Wind ist da, wir laufen hoch am Wind mit 6,5kn durchs Wasser. Noch 8sm bis Enkhuizen.

15:00 MESZ Wir kreuzen im Ijsselmeer hart am Wind bei 3-4 Bft. Bis zur Schleuse Den Oever sind es noch 10sm, die auf der Kreuz einiges länger sein werden.

17:30 MESZ Schleuse Den Oever, nach unserer Einfahrt wird gleich das Tor geschlossen, Timing passt perfekt.

18:00 MESZ Nach 45 gesegelten Seemeilen und nur Schleusen und Hafenmanöver unter Motor liegen wir nun im Waddenhaven Den Oever. Der Hafen hat wohl auch schon bessere Tage gesehen hat. Die Stege sind teilweise rott, jedoch für eine Nacht wird es schon gehen.

KNRM im Einsatz

KNRM = Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij

Vorab, unser Anker hielt, wie man am Bild erkennen kann hatte er sich tief eingegraben.

Heute Nacht um 02:00 drehte der Wind schlagartig von 8kn aus Ost auf 25kn, in Böen mit 35kn, aus Nordwest auf. Trotz des starken Windes konnte man den Ankeralarm einiger Boote über das Wasser hören. Kurze Zeit später waren auch schon die Rettungsboote „Frans Verkade“ und „Hendrik Jacob“ mit viel Blaulicht und Suchscheinwerfern vor Ort um eine der Yachten, die auf Drift gegangen waren, wieder vom Damm von Marken zu befreien.

An unserem Positionsmitschrieb kann man die Winddrehung gut erkennen. Ebenso zeigt das Bild, daß sich unser ROCNA Anker ohne Slip auf die neue Belastungsrichtung umgegraben hat. Wir hätten zu diesem Zeitpunkt 15m Kette auf 2,7m Wassertiefe ausgebracht, die einige Male voll durchgesetzt waren. Gegen 04:00 MESZ beruhigte sich der Wind wieder und zum Sonnenaufgang ist als wenn nichts gewesen wäre.

Totale Mondfinsternis

Um das Himmelsspektakel der totalen Mondfinsternis gut beobachten zu können, sind wir mit unserer Kirke rausgefahren auf die Gouzee und liegen die Nacht vor Anker.

Nach längerer Wartezeit ist der Blutmond dann aus dem Dunst am Horizont hinausgestiegen. Das Wetter macht auch mit, da der Himmel in Richtung Osten klar ist. Es ist ausserdem die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts.


Die ISS hatte ebenfalls einen Überflug und ist als heller Punkt in der Bildmitte zu erkennen. Es ist schon erstaunlich wie schnell die ISS ihre Bahn am Himmel zieht.

Fahrt über die Nordsee

Um 0600 UTC sind wir gestartet. Es ist ein sonniger Tag mit leichtem Wind aus Nord. Zunächst laufen wir bis auf die Höhe von Yarmouth um über den Holm Channel durch die vorgelagerten Sandbänke zu kommen. Von dort an sollten wir segeln können.

Den Berechnungen nach brauchen wir für die 110 sm Luftlinie ca. 35h bis zum Schulpengat, der Ansteuerung von Den Helder. Das ging in den Vorjahren auch schon schneller, jedoch hatten wir da auch wesentlich mehr Wind.

Zunächst sind wir gut vorangekommen, gegen Abend wurde der Wind immer schwächer und ab Mitternacht musste der Diesel ran. Dadurch hat sich dann auch die berechnete Ankunftszeit stark verkürzt.

Nach Sonnenaufgang können wir schon den Leuchturm von Den Helder ausmachen. Der erste Tag seit fast 3 Wochen an dem es bewölkt ist! Mit 135 Seemeilen im Kielwasser erreichen wir nach 28 Stunden die Insel Texel.