3. Seetag

Die Nacht war recht windig und vor allem kalt. Bei Sonnenaufgang, den wir wegen des Seenebels und tief hängender Wolken, nicht sehen können beruhigt sich das Wetter und wir laufen mit allen Segeln platt vor dem Wind in Richtung West.

Seit Beatchy Head hat sich nun der Dunst gelichtet und mit der Sonne ist es auch gleich wärmer.

Mit 5-6 Bft. Wind von hinten kommen wir gut voran und im Surf läuft unsere Kirke stellenweise 8kn.

Vor der Isle of Wight , wo wir wegen 3kn Gezeitenströmung nur sehr langsam vorwärts kommen, geht die Sonne vor wolkenlosem Himmel unter.

2. Seetag

In der Nacht wurden Wind und Wellen immer ruhiger. Dazu ein fast voller Mond, so dass es gar nicht richtig dunkel wurde.

Der leichte Wind soll uns bis Mittag erhalten bleiben. Den Parasailor zu setzten war zwar eine schweißtreibende Arbeit, dafür zieht er uns aber stetig voran.

Ab Mittag hat es wie angekündigt aufgefrischt und es bläst mit 5 Bft.

Sommertörn 2018

Wir sind nun fast startklar und um 0600 UTC soll es losgehen. Aus dem ursprünglichen Ziel Norwegen wird wohl nichts werden. Die Wetterlage mit dem stabilen Hoch über England würde uns beständig leichte Nordwinde entgegenschicken. Wird daher wohl nach Westen gehen. Die letzte Entscheidung fällt wie immer sobald wir auf der Nordsee sind.

Um 0745 UTC haben wir unseren heimatlichen Leuchtturm gerundet und segeln gemächlich mit 2-3 Windstärken in Richtung Amsterdam.

Schleuse Schellingwoude bei Amsterdam

Pünktlich um 1000 UTC wurde die Brücke geöffnet und wir konnten ohne Wartezeit durch die Schleuse nach Amsterdam.

Nordseekanal

Noch 2h Kanalfahrt dann ist die Nordsee erreicht. Wie man sieht wird auch das Wetter immer besser.

Hafenmolen von Ijmuiden

Wir haben es geschafft. Vor uns das Tor zur Nordsee

Vor Rotterdam geht nun langsam die Sonne unter und der Wetterbericht verspricht eine ruhige Nacht.

Zahlen, Daten, Fakten

Zunächst die Länder in der Reihenfolge wie wir sie besucht haben. Im Bild ist das an den Nationalen von oben nach unten zu erkennen:  Neben den Niederlanden als Ausgangsort war es Frankreich, England, Guernsey, Sark, Jersey, Alderney und Belgien. Insgesamt hatten wir am Ende 1250 Seemeilen auf der Logge, wovon x sm gesegelt und y sm unter Motor zurückgelegt wurde (x und y wird nachgereicht). Mit insgesamt 72 Stunden Motorlauf wurden 210 Liter Diesel verbraucht, unser 4 Zylinder Volvo Penta ist mit ca. 3 l/h halt doch recht sparsam . Die längste Segeletappe mit 310 Seemeilen war von Dünkirchen nach Plymouth und dauerte 70 Stunden. Unser ursprüngliches Ziel nach Irland ist uns wegen unserer Batterieprobleme und dem ungeplanten Aufenthalt in Plymouth zwar nicht gelungen, jedoch haben wir viel neues im Südwesten von England und den Kanalinseln gesehen. Im Südwesten haben wir uns in alle Flüsse soweit es der Tiefgang zuließ hochgearbeitet. Von West nach Ost waren dies der Helford River, Fal River, Fowey River, River Yealm, Slacombe und River Dart. Auch auf den Kanalinsel hatten wir für uns zwei neue Locations: die Marina Beaucette, mit der bisher engsten Einfahrt, und einem Ankerplatz auf der Westseite von Sark nach der sehr engen Gouliot Passage zwischen den Inseln Sark und Brecqhou .  Den Englischen Kanal haben wir insgesamt vier mal gequert und in Südengland mit dem Solent den für uns neuen Bereich Chichester Harbort mit Itchenor besucht. Die An- und Abreise im Östlichen Englischen Kanal verlief an der niederländischen und belgischen Küste entlang, fast auf gleichem Weg .

Ohne Dinghy kann man in dem Revier des Westlichen Englischen Kanales nur die Hälfte der Sehenswürdigkeiten erreichen, da man hier entweder vor eigenem Anker (3x) oder an Visitor-Moorings(9x) festmacht ohne einen direkten Landzugang zu haben. Insgesamt haben wir 8 verschiedene Marinas besucht: Scheveningen, Plymouth, Falmouth, Beaucette, St. Helier, Eastbourne, Dover, Zebrugge und nochmal Scheveningen auf dem Rückweg.

Schäden gab es bis auf den Ausfall der Batterien keine. Die waren auch bereits 6 Jahre alt, was als Lebensdauer für nasse Bleibatterien nichts ungewöhnliches ist.

Katwoude hat uns wieder

Für heute waren Gewitter mit Hagel angekündigt, so dass wir uns gegen Mittag aufgemacht haben für die letzte Etappe.  Dazu ging die kurze Strecke vom Ankerplatz vorbei am „Marker Pferd“ mit den vielen netten klassischen Schiffchen. Da wir es nicht eilig hatten sind wir nur mit dem Vorsegel bei 4-5 Bft und raumen Wind gut vorangekommen. Heute noch Einkaufen und vor Allem Boot entsalzen. Das war es dann mit dem Sommertörn 2017.