Mitten durch die Insel Guanaja zieht sich ein zweieinhalb Kilometer langer Kanal, der die Südost- mit der Nordwestküste verbindet. Auch wir nutzten heute diesen vielbefahrenen Wasserweg für einen Tagesausflug.
Nach der Einfahrt in den Kanal passierten wir den Flugplatz, der sich in einer flachen Senke der Insel befindet. Vom Wasser aus waren nur die Gebäude zu erkennen – die parallel zum Kanal verlaufende Start- und Landebahn blieb hinter dichten Mangrovenbüschen verborgen.
Kurz vor dem Kanalende wurde der Wasserweg schmäler und Palmen säumten wieder die Uferbereiche. Eine Stromleitung querte unseren Weg und machte die Durchfahrt für Boote mit höheren Aufbauten unmöglich.
Zurück im offenen Wasser fiel uns sofort auf, wie viel klarer das Meer an der Nordwestküste war. Trotz mehrerer Meter Tiefe konnten wir dank der ruhigen See bis auf den Meeresgrund blicken – ein atemberaubender Anblick!
Der Küstenabschnitt nördlich des Kanals heißt Soldado Beach. Hier landete Christoph Columbus im Jahr 1502 auf seiner vierten Reise, bevor er später in Honduras erstmals das amerikanische Festland erreichte.
Eine beeindruckende Leistung, in Zeiten ohne Seekarten durch diese von Riffen durchsetzten, tückischen Gewässer zu navigieren! Der Name Honduras geht übrigens auf ein angebliches Zitat von Columbus zurück: „Gracias a Dios que hemos salido de esas honduras“ – „Gott sei Dank haben wir diese Tiefen verlassen“.
Am Strand von Michael’s Rock gingen wir an Land, um von hier aus zu schnorcheln. Der Fels bietet eine gewisse Sicherheit vor den Langbooten, die mit Highspeed entlang der Küste fahren – eine Gefahr für Taucher und Schnorchler im offenen Wasser.