Wandern auf São Nicolau

Mit einem Aluguer fuhren wir heute morgen zum Ausgangspunkt unserer Wanderung durch das gebirgige Zentrum der Insel.

Dazu ließen wir uns, begleitet von unserem Führer Francili, an der Hauptstraße beim Abzweig Pico Agudo Canto Faja absetzen. Francili haben wir am Ankunftstag kennengelernt, als er schwimmend zu uns ans Boot kam und diverse Dienste anbot.

Von hier aus ging es zunächst gemäßigt durch landwirtschaftlich genutzte Flächen berauf.

Doch schon bald wurde es steiler und anstrengender. Zum Glück waren wir schon früh am Morgen aufgebrochen.

Obwohl hier scheinbar alles sehr trocken ist, wurde es immer grüner und war wegen der Steilheit am ehesten mit Madeira vergleichbar.

Oben, am ersten Pass angekommen, konnten wir schon einmal als Vorgeschmack unseren weiteren Weg zum nächsten Pass begutachten.

Doch zunächst ging es in unendlich vielen Serpentinen wieder bergab zu dem kleinen Bergdorf Fragata.

Da hierher keine Fahrzeuge kommen, muss alles von Mensch und Arbeitstieren heraufgeschafft werden.

Die Häuser sind hauptsächlich aus Stein der umgebenden Felsen gebaut, und bis vor kurzem gab es hier oben nicht einmal Elektrizität.

Erst der Blick zurück, gab uns den wahren Eindruck über die Abgeschiedenheit dieses Bergdorfes.

Von nun an wanderten wir wieder stetig bergauf.

Dabei kamen wir an etlichen Haustieren vorbei, die sich frei von Einzäunungen hier oben sichtlich wohl fühlten.

Mit dem zweiten Pass hatten wir die anstrengenden Abschnitte der Wanderung hinter uns.

In der Ferne konnten wir nun Praja Branca in der sehr trockenen Hochebene im Norden der Insel sehen.

Nach einer Stunde war auch dieses letzte Stück des Weges geschafft.

Ein kühles Bier in einer der Dorfkneipen war uns jetzt natürlich sehr willkommen. Auch einen Poncha und einen Grogue, so wird der lokale Rum aus Zuckerrohr genannt, gab es zum Probieren.

Gut gelaunt fuhren wir mit einem Aluguer, die hier selbst zu den abgelegenen Orten verkehren, zurück nach Tarrafal.

Zum Abschluss lud uns Francili noch zu sich nach Hause ein.

Zum Essen gab es nach kapverdischem Stil geschmorten Fisch, Garopa und Thunfisch, mit Kartoffeln und Reis. Hier lebt man sehr einfach und auf engem Raum in der Großfamilie zusammen. Alles frei nach dem Motto der Inseln „No Stress“.