Zeebrugge

Heute ging es sehr früh los. Bereits um 0300 BST waren wir auf den Füßen um exakt mit dem Hochwasser auszulaufen. Der Wasserstand ist uns heute eigentlich egal, jedoch die Strömung in der Straße von Dover ist sehr wichtig für uns. Wir müssen das Verkehrstrennungsgebiet mit rechtwinkligem Kompasskurs queren und dabei sollte uns der Gezeitenstrom zumindest in die richtige Richtung schieben. Das erspart uns dann doch immerhin ca. 10 sm, die wir dann nicht wieder zurück segeln müssen. Zum Abfahrtszeitpunkt gibt es keinen Wind also Maschine an und los. Die Sicht ist trotz Dunkelheit sehr gut und die Morgendämmerung erreicht uns mitten in der Straße von Dover-Calais. Der Wind stellt sich so langsam ab Dünkirchen ein und legt bis zum Abend kontinuierlich bis 6 Bft zu. Trotz gereifter Segel laufen wir jetzt teilweise 8 kn durchs Wasser, und bringen so die heutige 80 sm Distanz relativ flott hinter uns. Um 18:00 MESZ sind wir in Zeebrugge eingelaufen und haben in der Marina des „Royal Belgian Sailing Club“ einen Liegeplatz bekommen, welcher 4 sm tief im großen Industriehafen von Zeebrugge liegt.

Dover

Heute sind wir um 8:30 bei Niedrigwasser aufgebrochen und hatten bis Dungeness den Wind immer direkt von hinten.

Zudem ging es auch noch gegen den Strom, was uns doch recht langsam vorankommen ließ. Ab Dungeness hatten wir dann Halbwind und langsam auch den Strom mit uns, was uns dann eine flotte Geschwindigkeit von über 8kn brachte. In Dover angekommen gab es dann eine Enttäuschung. Wir wollten hier eigentlich im Aussenhafen ankern und nach meiner höflichen Anfrage bei Port Control bekam ich die Antwort „we do not have an anchorage, only a marina“.

Was war denn hier geschehen? Nachdem wir die westliche Hafeneinfahrt passiert hatten, sahen wir die riesigen Bauarbeiten Wo bisher der Ankerplatz war. Im Hafenbüro konnten wir dann auch die Pläne dazu einsehen. Hier entsteht eine neue Marina, die man ohne Schleusentore zu jeder Gezeit erreichen kann. Naja schade, der Ankerplatz war auch nicht schlecht wenn man nur einen kurzen Stop machen möchte. Jetzt sitzen wir im Cockpit und genießen unser Feierabendbier. Morgen geht es weiter nach Belgien.

Eastbourne

Was haben wir heute gemacht? Eigentlich nichts !  Wir sind morgens um 4 Uhr mit dem ersten Licht des Tages durch die Schleuse in den Sovereign Harbour gelaufen und haben als erste Gäste des Tages festgemacht (optimale Ausnutzung der Liegegebühr). Danach schlafen, frühstücken, faulenzen, kleine Reparaturarbeiten am Teakdeck (Stöpsel erneuern), Wasser fassen, Einkaufen gehen, Abendessen bei Harvester und dann ins Bett. Morgen geht es weiter in Richtung Dover.

Abfahrtsverschiebung

Wir haben heute Nacht entschieden noch eine Tiede abzuwarten und erst mit dem Nachmittagshochwasser auszulaufen. Der Grund dafür ist, daß es immer noch stark regnet und  mit 5 Bft aus SW bläst. Angegeben sind dazu 1,5m Dünung, was bei einem Ebbstrom mit 3-4kn gegenan und einem Wasserstand von 3,5-4m auf der Barre eine riskante Sache geworden wäre. Wir wollten uns auf jeden Fall nicht diese Fahrt in der Waschmaschine mit Grundseen antun und versuchen es heute Nachmittag bei Hochwasser und Strömungsstillstand.

Nachtrag:
Die Entscheidung war gut da es ab Nachmittag zunehmend schöner wurde. Der Wetterbericht hat für die gesamte Nacht 4-5Bft angesagt und für den Donnerstag keinen Wind. Darauf sind wir an Brighton einfach vorbeigesegelt. Den windlosen Tag können wir auch besser in Eastbourne verbringen und liegen nach der Abfahrtsverschiebung wieder im Zeitplan.

Auf Höhe Brighton entsteht gerade 6 sm vor der Küste ein riesiger neuer Windpark ( 3× 6 sm). Wie auch die Begegenung im letzten Jahr, ist dieser im Bau befindliche Windpark nachts unbeleuchtet, dafür aber bewacht. Wir sind noch im Abendlicht daran vorbeigekommen, jedoch beim Zurückblicken nun in Dunkelheit ist diese Baustelle nur im Radar zu sehen.

Putztag

Nachdem das gute Wetter wie angekündigt heute vorbei ist und es hier im Chichester Habour heftig windet und regnet, haben wir uns zum weiteren Verbleib für eine Nacht entschlossen. Was kann man auch tun bei so einem Wetter, entweder auf die faule Haut liegen, was mit meinem Sonnenbrand immer noch kein Vergnügen ist, oder aber die restlichen Teakstellen sowie das Cockpit zu putzen.

Heute werden wir in einer Regenpause auch noch das Dinghy zusammenlegen, da wir es von hier aus in Richtung Osten nicht mehr benötigen. Internet an Bord hier gibt es nur eingeschränkt, und zwar genau dann wenn wir im Ebbstrom hängen. Unsere Wifi-Antenne hat wohl eine Richtwirkung, da im Flutstrom absolut nichts zu empfangen ist. Zu den Plänen morgen: Aufstehen um 0400 BST und dann gleich los damit wir bis spätestens 0500 BST auf der Chichester Barre sind und noch genügend Wasser unter Kiel haben um auf die offen See zu gelangen.