Süßes Zuckerrohr

Im 16. Jahrhundert war das Zuckerrohr als Exportartikel für die Karibikkolonien der Wirtschaftsmotor der Kanarischen Inseln. Auch heute noch wird um San Andres y Sauces dieses Süßgras angebaut und in der Destillerie Aldea auf traditionelle Art zu Rum gebrannt.

Bei einer Führung durch die Brennerei ließen wir uns den Herstellungsprozess genauestens erklären.

Das Erfolgsrezept liegt in der direkten Verarbeitung des Guarapo, dem frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Dies war auch der Grund, warum die Destillerie Aldea um 1960 von Gran Canaria hierher nach La Palma verlegt wurde.

Heute noch wird der Alkohol mit der ursprünglichen Brennanlage gewonnen. Beheizt wird die Anlage mit dem Holz der Baumheide, welche ebenfalls üppig auf der Insel wächst.

Das Besondere dabei ist der sechsstufige Aufbau des Verdampfers, wodurch in einem Durchgang der hochprozentige Alkohol gewonnen wird.

Da die Anlage gerade in Betrieb war, konnten wir beobachten, wie ca. 15 Liter pro Stunde mit 70% Alkohol aus dem Kondensator durch das Schauglas liefen.

Für die edleren Sorten des kanarischen Rums steht nun eine mindestens 10 jährige Reifezeit in amerikanischen Eichenfässern an.

Und wie es sich zu einer ordentlichen Führung gehört, genossen wir eine ausführliche Verkostung. Unser Führer Oscar war einfach Spitze. Er schätzte uns richtig ein und kredenzte uns das komplete klassische Sortiment. Dabei nahm er sich viel Zeit und ließ sich bei der Auswahl nicht lumpen. Einen Besuch der Destillerie Aldea können wir nur aufs Wärmste empfehlen.

Auch unsere Bordbar ist nun um eine Flasche 23 Jahre gereiften Rums reicher.

Ein Gedanke zu „Süßes Zuckerrohr“

  1. Der Nautische Faden (1 fm), ursprünglich die Spannweite der Arme eines ausgewachsenen Mannes, misst ungefähr 72 inch, also etwa 1,829 Meter. Interessanterweise ist heute aber auch eine hundertstel Kabellänge, das ist der tausendste Teil einer Seemeile, also 1,852 Meter gebräuchlich. Wie tief allerdings „Ten fathoms deep on the road to hell“ ist, wie es in „Fünfzehn Mann auf des toten Manns Kiste“ im Englischen heißt, ist damit nicht ganz klar. Ganz Wichtigsten erscheint mir daraus jedenfalls der Satz:

    „Und die Buddel voll Rum“

Kommentare sind geschlossen.