Stavanger

Heute ging es mit dem Bus nach Stavanger. Das öffentliche Nahverkehrssystem ist hier mit Bus, Bahn und Fähren top ausgebaut. Die Busse fahren z.B. alle 15 Minuten mit Zeit- und Mitnahmegarantie. Wer länger wie 20 Minuten warten muss fährt umsonst. Auch das bezahlen mit einer App, die für ganz Norwegen gilt, war für uns Auswärtige sehr intuitiv, zumal es nur einen Einheitspreis für den gesamten Großraum Stavanger gibt.

Hier könnten sich unsere Verkehrsbetrieb mal eine Scheibe abschneiden.

Unseren Schwerpunkt hatten wir heute auf den Besuch des Ölmuseums gelegt. In den fast 4 Stunden, die wir dort verbracht haben, wurde es nie langweilig.

Gezeigt wurde wie Öl und Gas entsteht sowie eine Zeitreise von den Anfängen des Ölzeitalters und die wirtschaftlichen Veränderungen die sich daraus für Norwegen ergaben. Auch der Wandel der Technik über die Jahre, ebenso wie die tragischen Unfälle, die damit einher gingen. Für uns war sehr viel Interessantes und Neues dabei.

Nach dem Besuch des Ölmusemums hatte auch der Regen aufgehört, worauf wir noch zu Fuß das alte Zentrum erkundeten.

In Fargegaten ist alles schön bunt und es herrscht reges Treiben. Besucher und Einheimische sitzen draußen in den Straßenkaffees und genießen den Tag.

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So haben wir es dann auch gemacht bevor wir wieder den Bus für die 15 minütige Rückfshrt nach Tananger genommen haben.

Windstill und grau

Heute sind wir wegen Windmangel die gesamte Strecke unter Maschine gelaufen. Der Himmel hatte Gott sei Dank bis jetzt sein Wasser bei sich behalten.

Leuchturm Feistein an der Einfahrt zum Stavangerfjord.

Gegen 14 Uhr sind wir in Tananger eingelaufen und im Hafen gab es genügend Liegeplätze. Es scheint je weiter wir nach Norden kommen desto weniger Boote sind unterwegs oder aber der Urlaub der Skandinavier geht zu Ende. An den heutigen Windverhältnissen hatte sich nichts mehr geändert, aber der erwartete Regen hatte inzwischen doch eingesetzt.

Abendessen gesichert

Zunächst mit leichten Winden aus Südost und bei bestem Wetter sind wir in Rasvag wieder los. Ab ca. 5 sm Entfernung vom Land hat uns der Norwegenstrom mit 1 kn Fahrt zusätzlich unterstützt. Der Wind hielt durch, ja hat sogar auf 3-4 Bft. zugelegt. Als Tagesziel hatten wir den Egersund ausgesucht, den wir gegen 14 Uhr erreichten.

Die nördliche Einfahrt zeigte uns der Leuchturm Eigeroya mit seine 40m Höhe schon von Weitem an. Den ersten Ankerplatz Gyerhamn haben wir wieder verlassen, da es hier fast keinen Platz zum schwoien gab und der Steg um festmachen belegt war.

Wir liefen dann noch eine Meile in den Sund und haben vor Grönevigberget auf 10 m Wassertiefe den Anker fallen lassen. Da wir heute schon früh am Ankerplatz waren habe ich zum ersten Mal die Angel ausgepackt und schon nach 5 min Anfängerglück. Ein kleiner Dorsch, direkt filetiert, ergab genug für uns zum Abendessen, frischer geht es nicht mehr.

Kap Lindenes

Wir hatten uns heute entschlossen eine große Strecke zu machen und das Kap Lindenes mit Ostwind zu runden. Auch weil spätestens ab Dienstag die Wetterlage wieder auf Nordwest drehen soll.

Das Kap Lindenes, der südlichste Punkt des Festlandes von Norwegen, wird seinem Ruf als rauhes Gewässer gerecht. Normaler Weise steht hier eine unangenehme Welle durch Westwind gegen den Skagerrakstrom. Mit 5-6 Bft. achterlichem Wind kamen wir gut voran.

Am Kap zog sich der Himmel innerhalb von Minuten zu, so dass man denken konnte es sei schon Abend. Der Wind legte mit 35-40 kn (8 Bft.) ebensoschnell zu und das Ganze wurde dann noch mit Blitz und Donner gespickt.

Nach 30 Minuten war der Spuk vorbei und der Wind ging bis auf 2-3 Bft. zurück, was bei der inzwischen angewachsenen See kein Segel mehr stehen ließ. So sind wir dann die 20sm bis zur Insel Hidra im Lisefjord unter Maschine gelaufen.

In Rasvag haben wir auch einen Liegeplatz am Gästesteg bekommen und liegen hier sicher. Kaum festgemacht beginnt es zu regnen um innerhalb von 2 Minuten in das nächste Gewitterinferno überzugehen. Es sollte nicht das letzte Gewitter für heute gewesen sein. Hauptsache morgen wird es wieder esser, wenn wir wieder unterwegs sind.


Übrigens, ich habe noch nie solche Regenmengen gesehen, selbst die Decksabläufe auf Kirke verschafften solche Wassermassen nicht sofort.

Blindleia

Blindleia ist eine Binnenwasserstrasse, die sich über 20 km südwestlich von Lillesand zwischen den Schären und dem Festland dahinzieht. Gleich an der nordöstlichen Einfahrt erwartet uns eine Brücke mit 19 m Durchfahrtshöhe. Reicht uns gerade mit 50cm Sicherheitsreserve.

Zudem ist der Blindleia Wasserweg auch noch stark frequentiert, besonders zur Ferienzeit und am Wochenende. Wir können dies nur bestätigen, vor allem sind hier die Motorbootfahrer in der Überzahl.

Unser Abstecher hierher war es trotzdem wert. Eine gigantische Landschaft mit noch schöneren Häusern und Hütten direkt am Wasser.

Bei so manchen Engstellen waren wir dann auch ganz froh, wenn gerade mal kein Gegenverkehr aufkam. Trotzdem muss man ständig wachsam sein um gerade an den breiteren Stellen die Fahrrinne zwischen den Felsen zu finden.

Der Rest der Stecke hatten wir dann wieder außerhalb des Schärengürtels zurückgelegt. Inzwischen hatte der Wind auch auf 5-6 Bft. aufgedreht und wir laufen teilweise über 7 kn nur mit dem Vorsegel. Eigentlich wollten wir bei der Insel Torsoya in Lee vor Anker gehen, doch selbst im Windschatten bläst es uns für eine ruhige Ankerbucht zu stark. Also zogen wir weiter in die Schären hinein. Bei Stangenes haben wir dann ein geeignetes Plätzchen gefunden. Sofort kam auch ein Anwohner mit dem Boot und machte uns auf die in der Bucht verlaufenden Unterwasserstromkabel aufmerksam. Also noch einmal um 2 Bootslängen verholen um von dem Unterwasserkabel frei zu sein.

Auch andere genießen die Ankerbucht unter der Palme.