Grau in Grau

Mit den letzten Sonnenstrahlen um 0600 heute morgen sind wir in Scarborough losgesegelt. Seit dem hat sich alles Grau in Grau gefärbt. Zunächst hatten wir guten Wind und sind flott vorangekommen. Doch nun laufen wir bereits seit 7 Stunden unter Motor, da es keinen Wind mehr hat und aus den angegündigten 3-4 Bft aus SW wurden jetzt 1-2 Bft aus SSE. Das Ganze gepaart mit 2 kn Gezeitenströmung, die uns entgegen kommen, läßt kein Segeln in irgend eine Richtung zu. Wir sind jetzt an der 12 Meilenlinie auf Höhe des Flüsses Humber und bis Lowestoft liegen noch 90 sm vor uns. Hoffentlich dreht der Wind bald auf SW, der Gezeitenstrom ist da schon verläßlicher, in 2 Stunden schiebt er uns dann wieder 6 Stunden lang an.

Scarborough

Heute morgen ging es mit dem einsetzenden Südost-Gezeitenstrom pünktlich um 0445 UTC ankerauf. Da über Nacht ein frischer Südwestwind mit 4-5 Beaufort eingestzt hat, waren die 23 sm bis Scarborough schnell hinter uns. Stellenweise liefen wir mehr als 10 kn über Grund, das totale Gegenteil zu gestern.

Scarborough ist ein typischer englischer Ferienort mit jeder Menge von Spielhöllen, Fish & Chips und Pubs an der Ufer- bzw. Hafenpromenade.Für morgen zeichnet sich ein günstiges Wetterfenster ab um die Stecke bis Lowestoft zu machen, da es auf dieser gesamten Strecke für uns keinen nutzbaren Hafen gibt.

Runswick Bay

 

Nach einem recht windstillen Tag mit viel Motor und wenig Segeln liegen wir nun in der Runswick Bay auf sandigem Grund vor Anker. Ein ganz nettes Plätzchen mit Schutz von Ost über Süd bis West. Wir liegen hier auf ca. 5 m Wassertiefe plus dem Wasserstand der Gezeit, und da kommen dann bei Hochwasser fast nochmal 6 Meter dazu. Im Moment regnet es mal wieder, wie es das den ganzen Tag über auch immer wieder mal getan hat. Der Regen ist hier jedoch nicht so ausdauernd wie wir gewohnt sind, sondern eher leichter Niesel (die Engländer nennnen es „Drizzle“), und spätestens nach 5-10 Minuten ist es wieder vorbei.

 

Sunderland Airshow

sunderland-international-airshowDieses Wochenende findet hier die Sunderland Airshow statt. Dies ist die größte öffentliche und kostenfreie Veranstaltung  im Nordosten Englands.

Gestern Abend haben wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack mit Spitfires, Hurricanes und einem Lancaster Bomber bekommen. Es ist beeindruckend die Präzision der Red Arrows zu sehen und den ohrenbetäubenden Lärm eines Typhoon FGR4 zu spüren, wenn er direkt vor einem den Nachbrenner zündet und senkrecht wie eine Rakete in den Himmel steigt.

Zum Abschluss des Tages gab es dann noch ein großes Feuerwerk, das wir vom Strand aus bewundert haben.

Heute Mittag ging die Show weiter und wir haben neben den oben genannten noch die RAF Falcons, Royal Navy Black Cats, Royal Navy Search and Rescue Sea King, The Blades Gerald Cooper, Norwegian MiG 15, Patrouille Reva, OV-10 Bronco & Curtis P40 Warhawk und P51 Mustang gesehen.

Das Highlight waren nach wie vor die Red Arrows.

Wetterbericht für heute: sonnig, leicht bewölkt, 20 Grad und windstill. Stimmte bis auf „leicht bewölkt“, der Himmel war fast komplett grau.

Die Weiterfahrt ist auf morgen verschoben.

Dieselwind

Heute sind wir unter Motor wieder den Tyne River runter gefahren. Auf der Nordsee hatten wir dann SE-Wind, in Richtung Sunderland also genau von vorne. Also musste der Motor noch weitere 5 Seemeilen herhalten. Erst die letzten 2 Meilen konnten wir dann doch noch segeln.

Hier ist zum Wochenende hin mächtig was los. Mehr dazu morgen.

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